Freitag, 15. August 2014

A journey back into the past - Ecuador!

Tumbaco, Cumbaya und Quito bei Nacht
Buenas noches aus Quito, Ecuador!

Direkt vom neuen Flughafen Mariscal Sucre schreibe ich von meinen schönen und auch teils traurigen Erfahrungen, die ich hier in Ecuador innerhalb der letzten Woche gemacht habe. In ein paar Stunden geht es weiter in den Süden - wieder einmal über Lima - bis nach Santiago de Chile.
Mit Präsenten aus Brasilien
Nach meiner langen Reise incl. zwei längeren und recht langweiligen Stop-Overn landete ich trotz wilden Seitenwindes sicher in den Anden Ecuadors. Vom neuen Flughafen erstreckt sich nun eine nagelneue Straße und überall werden große Infrastrukturprojekte realisiert sowie weitere Gated Communities aus dem Boden gestampft. Ich gönnte ich mir ein Taxi und ließ mich natürlich mal wieder für den doppelten Preis chauffieren… Schon wieder in die Gringo-Falle getappt, diese unmögliche ecuadorianische Mentalität hat sich nicht groß verändert. Jedoch ärgerte ich mich nicht weiter groß, denn meine Gastfamilie freute sich unheimlich als ich ankam und empfang mich so herzlich als wären keine vier Jahre vergangen. Die Kinder sind alle ein Stückchen größer geworden, teilweise auch vernünftiger, und besonders die 2010 geborenen Matias und Katarina umarmten mich so liebevoll als würden sie sich wirklich noch an mich erinnern. 
Aus Brasilien brachte ich ein paar kleine Geschenke mit und kurz danach musste ich sofort auf der zuvor von Christopher noch liebevoll geputzten Gitarre, die ich ihm damals hinterlassen hatte, all die schönen spanischen Lieder spielen, die ich den Kindern der Guardaria damals beigebracht hatte. Unfassbar, dass alle Kids noch so textsicher waren, es lag wohl an der Musik-CD, die ich damals allen hinterlassen hatte.
Gitarre spielen mit Christo, Christal und Matias
Trotz der nahezu 20-stündigen Reise (ok, war einfach ein günstiger Flug), spielte ich noch den ganzen Abend mit den Kindern und fiel dann um 9 Uhr abends todmüde ins Bett. 
Das Haus ist sehr viel größer und gemütlicher geworden
Hier hat sich nicht viel verändert, das Klima ist nachts doch sehr kalt und tagsüber hält man es in der Sonne kaum aus. Falls doch wird man mit Kopfweh belehrt. Die Buspreise sind immer noch unfassbar billig, und im Vergleich zu Brasilien (oder Deutschland) ist alles sehr erschwinglich, Grundstücke, Lebensmittel und eben Transportmittel.
Natasha war ein wirklich liebenswerter Mensch
Bald erfuhr ich jedoch, dass ein Jahr nach meiner Abreise aus Ecuador 2010 eine meiner Schülerinnen an einem Herzfehler gestorben ist. Möglicherweise hätte man das mit europäischen Medizinstandards verhindern können, jedoch geschah es so. Traurig aber das Leben geht weiter.
Zusammen mit Daniel
Am Freitag besorgte ich mir ein schönen Laib Schwarzbrot und ein paar Brezn in einer mir schon bekannten Mall in Cumbaya, das gab es ja ganze sechs Monaten nicht mehr für mich.
Sogar der Hund Carino konnte sich noch an mich erinnern
Am selbigen Abend kamen einige Kinder aus meiner ehemaligen Gruppe zu uns und es wurde draussen am Lagerfeuer gegrillt und im Anschluss eine "Pyjamada" - ein Filmabend - veranstaltet. Es war schön die Kids wieder zu sehen, auch wenn nicht alle dabei waren.
Marshmellows am offenen Feuer grillen
Die wird man einfach nicht los - unfassbare Kletten
Filmabend in Ecuador
Am nächsten Tag, Samstag, fuhr ich mit allen Kindern meiner Gastfamilie und meinen Gastschwestern nach Quito, da ich zuvor darum geboten wurde, mit ihnen in den Vulcanoparque zu fahren. So sponserte ich für alle Kinder einen ganzen Tag im Freizeitpark. Man konnte das Glück in den Augen der Kinder funkeln sehen, es bereitete ihnen wahrhaftig eine große Freude.

Christo und Christa beim Achterbahnfahren
Daniel nimmts gelassen
Nicht mehr mehr drehen Christo!! Ich halt sowas einfach nicht aus 

Vulcanoparque
Im Hammer mit Daniel - eine schlechte Entscheidung

Denn nach der Hälfte standen wir so und mir wurde echt schlecht...
Und sichtbar schlecht gings mir auch danach, ich musste erstmal entspannen...
Matias hat seinen Spaß beim Trampolin-Springen


Ganz oben die Bergstation des Telefericos

Matias ganz fokussiert beim Autoscooter und für sein erstes Mal sehr routiniert

Christal und Katarina

Christo vs. Daniel
Der wunderschöne Cotopaxi, da muss ich nochmal rauf
Cotopaxi & Quito
Sonntag stand der Besuch von Fridtjofs Gastfamilie bevor. In der Früh ging ich zunächst mit meiner Familie auf den Markt und kaufte frische Früchte und Obst ein. Danach noch mal kurz schlafen, denn es war noch sehr früh.
Gastvater Segundo auf dem Hausdach mit der aufgehenden Sonne im Hintergrund am Rucu Pichincha
Es war schön Daniel, Louis usw. wieder einmal zu sehen. Die Gastmutter Rosa kochte ein hervorragendes Essen, Ente aus dem großen Garten, und wir unterhielten uns viel. 
Wiedersehen mit der Gastfamilie von Max
Und auch die Gastfamilie von Max in Tumbaco besuchte ich an einem anderen Tag. Unglaublich schön, wie gastfreundlich ich überall empfangen wurde, das hat mir den Aufenthalt wirklich noch verschönert.
Am Abend sah ich mein "Musterschüler" Samir wieder, aus dem ein richtiger Sportsmann geworden ist. Spielt als einziger 9-Jähriger in einem Fußballteam mit nur 11-Jährigen zusammen. Da hat das viele Fußballspielen ja doch gefruchtet. Auch hier hab ich unfassbar viele Umarmungen geerntet. 
Fußball im Hof mit Samir, Christo und Daniel
Alle ein bisschen besser geworden
Am Dienstag war es dann soweit. Ich hatte meinen Gastbrüdern Daniel und Christopher versprochen zusammen auf den Ilalo (von 2300 auf über 3000 Meter) zu wandern. Vor allem gegen Ende  benötigte es viel gutes Zureden und an die Hand nehmen, um den Gipfel zu erreichen. Letztendlich aber eine wahre Kraftleistung für die beiden 8- und 10-Jährigen, da es ja der erste große Berg für sie war. Umso stolzer war ich aber auf sie, als wir oben waren. 
Auf dem Weg nach oben - noch motiviert
Auf dem Ilalo mit Bick auf Quito
Zusammen geschafft


Nach der doch anstrengenden Wanderung auf den Ilalo gönnte ich mir einen Nachmittagsschlaf, der jedoch nur kurz anwährte. Kurz vor 3 Uhr nachmittags wurde ich aus dem Schlaf gerissen. Plötzlich wackelte das Haus, die Erde bewegte sich. Ich wachte sofort auf und instinktiv sprintete ich nach draußen unter die freie Luft. Dann war es auch schon wieder vorbei. Ein kleines Erdbeben, das möchte ich echt nie wieder erleben. Ein sehr unangenehmes Gefühl, da man dagegen nichts unternehmen kann. Das Epizentrum des Bebens befand sich etwa 20 Kilometer nördlich von Tumbaco in der Nähe des neuen Flughafens. Kurze Zeit später sah man dort im Norden auch die ersten Staubwolken in die Höhe steigen. In den Nachrichten erfuhren wir, dass es sich um ein Beben der Stärke 5,1 handelte und es sich um ein punktuelles Beben handelte, denn die Tiefe des Bebens betrug gerade mal 5 km. 
Erdbeben ganz groß in der Zeitung
Wäre das Beben tiefer und eine Richterskala höher gewesen, hätten wir es sicherlich stärker gespürt. Daher nochmal Glück gehabt. Von den über 50 Nachbeben, welche bis heute andauerten, habe ich nur eines gespürt. Bitte nie wieder!

Lieblingsfrucht "Babaco", die es nur in Ecuador gibt
Einmal mehr wollte ich dann nochmal die Altstadt Quitos sehen. Und erst diesmal fiel es mir auf, dass es sich wirklich um die prachvollste Altstadt in ganz Südamerika handelt. Beim zweiten Hinsehen fiel mir auch wiederum auf dass Ecuador einfach wunderschön ist.
Placa Grande in Quito
La Basilica im Hintergrund
Der südliche Teil Quitos
Am selbigen Abend standen weitere Besuche an. Meine ehemalige Organisation VASE und deren neue Chefin Belén sowie die neuen Freiwilligen, den ich meine Eindrücke aus einem Jahr Ecuador mitteilen konnte.
Zufällig fand ich gegenüber des Seminars meine alte Kickboxschule wieder, die vor ein paar Jahren ihren Standort gewechselt hatte. Und so traf ich unseren ehemaligen Kickboxlehrer Manolo, der immer noch so fit wie zuvor wirkte.
Mit meinem ehemaligen Kickboxtrainer Manolo 
Donnerstag gab es zum Abschied mexikanische Tacos und der restliche Tag verging wie im Flug. Mir und meiner Familie wurden einige nützliche und herzliche Geschenke geschenkt und gegen Ende des Tages mussten wir uns letztendlich verabschieden. 
Für Christopher fiel der Abschied sehr schwer, genauso für Daniel, denn beide wollten ihren besten Freund nicht wirklich wieder ziehen lassen und so flossen Tränen. Es tat mir unheimlich leid für Christopher, denn er ist für mich wirklich wie ein kleiner Bruder, den man nicht zurücklassen will, sondern vielmehr mitnehmen möchte. 

Daniel holte mich netterweise ab und brachte mich zum Flughafen. Am letzten Tag in Ecuador bot sich uns das beste Wetter und wir genossen auf dem Weg zum Flughafen die herrliche Aussicht auf die Vulkanlandschaft Ecuadors. Auch Daniel hätte Fridtjof und mich gerne in Ecuador, denn wir sind einfach gute Freunde.
Daniel, hasta la próxima vez! 
Aber meine Heimat vergesse ich nicht und deshalb freue ich mich auch schon sehr auf meine Rückkehr. Es gibt unglaublich viel zu erzählen, ich meine fast mehr als je zuvor auf meinen Reisen.

Hasta luego aus mittlerweile Santiago de Chile (4 Grad Celsius!!!), in etwa einer Stunde kommt mein Vater an und hoffentlich mit ihm das Ski-Equipment.

Euer Andreas

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