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Blick auf Ipanema vom Morro das dois Irmaos ("Felsen der zwei Geschwister") |
Liebe Freunde zu Hause und in der Welt,
Ich hoffe es geht euch allen gut und vor allem ihr in und um München habt die ersten warmen Sonnentage genossen.
Der ein oder andere mag sich vielleicht wundern, da es nicht so aussieht als würde ich hier in Rio de Janeiro studieren. Zum einen möchte ich euch keine weiteren Bilder von unserer "unfotogenen" Universität zeigen und andererseits bin ich hier - gegen allem Anschein - mehr mit der Uni beschäftigt als in einem gewöhnlichen Semester in München. Hier sind Prüfungen und Präsentationen - vergleichbar mit der Schulzeit - über ein ganzes Semester verteilt und so muss man sich jede Woche ein paar Mal hinsetzen, portugiesische Texte lesen, Zusammenfassungen schreiben, Präsentationen vorbereiten und für Prüfungen lernen. In München dagegen fällt der Großteil der Arbeit gegen Ende des Semesters an. Die erste von zwei Prüfungsphasen ist aber jetzt schon vorbei, bisher habe ich vier Prüfungen geschrieben, die erste auf Englisch und die letzten drei auf Portugiesisch, was wirklich deutlich schwieriger ist, da mann doppelt denken muss. Aber da mir Sprachen schon in der Schulzeit Spaß bereitet haben, ist diese Herausforderung auch hier willkommen.
Zuletzt hatte ich euch März über meine letzten Erlebnisse berichtet. Was alles in den letzten 30 Tagen passiert ist, lest ihr hier.
Itacoatiara & Saquarema
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Mit Thomas am Strand von Itacoatiara |
Thomas, ein Freund aus Hossegor (Frankreich 2011), war Mitte März hier in Rio de Janeiro, da er eine Filmvorführung im Museo do Arte do Rio veranstaltete. Ich nahm an der Veranstaltung teil und wir beschlossen zusammen, drei Tage später die Küste östlich von Rio de Janeiro unter die Lupe zu nehmen.
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Große, kraftvolle Wellen, welche sehr nah am Strand brechen |
Unser erster Stop war Itacoatiara, eine Stunde östlich von Rio de Janeiro. Die Wellen hier wurden unglaublich groß und brachen sehr schnell und nah am Strand, was es äußerst schwierig machte, gute Wellen zu erwischen. Nichtsdestotrotz war es ein toller Strand und ein wunderschöner Ort.
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Itacoatiara ist wirklich ein toller Rückzugsort eine Stunde östlich von Rio de Janeiro |
Am Abend trafen wir sogar zufälligerweise Dany, eine Freundin, welche in Niteroi wohnt. Wir hatten uns zuvor in Rio de Janeiro getroffen und auch schon beim Karneval sind wir uns über den Weg gelaufen. Ich kenne nun schon einige Leute, was mir das Leben oft auch einfacher macht.
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Auch in Saquarema waren die Wellen sehr mächtig |
Saquarema, ein verschlafenes Fischerdorf und Urlaubsparadies liegt etwa 2 Stunden östlich von Rio de Janeiro. Ein Einheimischer meinte zu mir, es sei der Geburtsort des Surfens im Bundesstaat Rio de Janeiro; oder sogar in ganz Brasilien? Möglicherweise hat er doch ein bisschen zu sehr genuschelt oder mein Portugiesisch war noch nicht gut genug.
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Saquarema - Praia da Itauna |
Thomas und ich sind auch hier noch einmal ins Wasser gegangen. Die Strömung war sehr stark, die Wellen kraftvoller als in Itacoatiara und es war anspruchsvoll zu surfen. Ich war es zudem nicht mehr gewohnt, solch große Wellen anzupaddeln, was in Neuseeland noch öfters der Fall war. Nachdem ich im Wasser zunächst eine Wasserschildkröte getroffen hatte und danach noch eine Kokosnuss vorbeischwamm, nahm ich eine kleine Welle und verabschiedete mich.
Michi und Lorenz in Brasilien
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Morgens 5:30 Uhr aufstehen und ab nach Arpoador - leider war das bisher aufgrund der schlechten Wellensituation noch nicht so oft möglich. |
Kaum eine Woche nachdem mich ein Michi in Rio zurückgelassen hatte, stand auch schon der nächste Michi vor der Tür. Zusammen mit Lorenz kamen die beiden ehemaligen Schulkollegen relativ spontan in die "cidade maravilhosa".
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Michi spielt "Altinha" = Ball hochhalten mit ein paar Cariocas (so werden die Bewohner Rio de Janeiros genannt) |
Ich hatte diese Woche gerade erst eine Prüfung geschrieben, der Rest war frei und wir konnten ohne großen Sorgen an den Strand gehen und dort Fußball spielen und Surfen gehen.
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Sanitäter-Einsatz am Praia do Diabo |
Michi und Lorenz haben bei ihren ersten Versuchen gar nicht so schlecht ausgesehen, nur unglücklicherweise verletzte sich Lorenz am Oberschenkel nach einer Auseinandersetzung mit der Finne des Surfboards. An dieser Stelle nochmals gute Besserung nach Hause!
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Mit Michi "Touri-Zeugs" erledigen |
Nach unserer Wohnungseinweihungs-Party war ich mit Michi, Pascal und Giada, einer italienischen Freundin in Rio unterwegs und wir zeigten ihnen ein paar schöne Ecken in der Stadt.
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Auf der Mauer gegenüber der Bar Urca sitzend, von welcher man bei Sonne einen schönen Ausblick auf die Stadt gehabt hätte |
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Longboard-Unterricht für Giada |
Nach meinem einzigen Uni-Tag in der neuen Woche brachen wir drei Richtung Ilha Grande auf, welche sich etwa 2 Busstunden und 30 Minuten per Boot westlich von Rio de Janeiro befindet.
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Mit gepackten Koffern in Ipanema |
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Beim Frühstück auf der Ilha Grande - Wer ist da ein Morgenmuffel? |
Die Ilha Grande ist lange Zeit von der Zivilisation verschont geblieben, da sie militärischen Zwecken diente und daher auch heute noch üppig mit Wäldern ausgestattet ist. Nur 2 Tage hatten wir für die Insel eingeplant und den ersten nutzen wir und unternahmen einem Bootsausflug zu ein paar der schönsten Strände und Buchten der Insel. Mein Stundenplan und Michis und Lorenz Urlaub ließen leider nicht mehr zu.
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Unserer Bootsausflug begann mit mäßigem Wetter |
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In einer Bucht bekamen wir sogar Delphine zu Gesicht |
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Schnell wurde das Wetter besser und die Laune somit auch |
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In der Lagoa Azul gingen wir vor Anker und vergnügten uns mit unzähligen Vorwärts- und Rückwärtssalti |
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Michi konnte den Backflip nach 3 Versuchen schon perfekt - Naturtalent |
Zum Mittagessen hielten wir in einer weiteren Bucht, wo folgende Schnappschüsse entstanden...
Nach einem weiteren Stop an einem anderen Strand ging der lustige Ausflug wieder zurück nach Abraão, dem einzigen erwähnenswerten Dorf auf der Insel, wo ich mir mit Michi noch ein spannendes Fussballduell am Strand lieferte.
Am zweiten und letzten Tag auf der Ilha Grande unternahmen Michi und ich eine Wanderung auf den Pico de Papageio, einen der höchsten Gipfel der Insel.
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Die ganze Wanderung ging es durch dichten Küstendschungel |
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Teilweise war dieser so dicht, dass man kaum mehr den Weg fand. Auf dem Weg nach oben sahen wir sogar eine grüne Schlange, die war auf jeden Fall sehr gut getarnt. |
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Der Ausblick war wirklich eine Belohnung |
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Von der höchsten Stelle ging es einige Meter steil nach unten |
Unsere zweite Station war Paraty, eine sehr gut erhaltene Kolonialstadt aus dem 16. Jahrhundert. Dort blieben wir nur ein Tag, da ich zu Hause noch für eine Prüfung lernen musste und Michi und Lorenz ein Tag später wieder heimflogen - von Sao Paulo.
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Paraty ist durchaus touristisch geprägt und hat jede Menge schöner Kirchen im Angebot |
Das Highlight waren jedoch die natürlichen Wasserrutschen. Ein von Wasser überspülter Felsblock, der als Rutsche mindestens genauso gut funktionierte wie in einem Schwimmbad. Wir trauten uns nur auf allen vieren runter, ein paar Einheimische rutschten auf ihren Füßen stehend bergab - unfassbar.
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Wasserrutschten in Paraty |
Meine Prüfung am Montag lief so mittelmäßig, sie war auf Portugiesisch und ich musste mein Hirn schon ganz schön anstrengen. Bin gespannt auf das Ergebnis, aber ich werde sie wohl schon bestanden haben.
Manu in Rio
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Mit Manu im Maracana-Stadion bei einem Spiel von Botafogo gegen eine chilenische Mannschaft aus Santiago |
Montag abend war es dann auch schon wieder soweit. Ein weiterer Besucher war da. Manu, ein Freund aus München, hatte sich Rio de Janeiro als letzte Station seines Südamerika-Urlaubs ausgesucht. Wir haben jede Menge unternommen, obwohl ich fast jeden Tag 5 Stunden für die Uni gelernt hatte, denn es standen die beiden letzten Prüfungen vor Ostern an.
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"Altinha" in Ipanema |
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Sonnenaufgang in Arpoador |
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Sonnenaufgang mit Blick auf den Zuckerhut (links) |
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Longboarden in Ipanema |
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Ipanema und im Hintergrund der Morro das dois Irmaos (Berg) |
Ein wirklich empfehlenswerter Spaziergang ist auf den Morro das dois Irmaos, zu deutsch der Berg der zwei Geschwister. Man geht zunächst durch die befriedete Favela Vidigal und von dort aus bis auf den Gipfel, wo die Aussicht fast noch besser ist als von der Christus-Statue.
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Blick auf die Lagune, Ipanema und Copacabana |
Auf den folgenden Bildern sind einige interessante Aufnahmen der Zona Sul (=Ipanema & Copacabana) zu sehen.
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Der östliche Teil der Copacabana - "Leme" |
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Manu mit Blick über die "Zona Sul" |
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Das tut weh aus der Ferne: Arpoador mit guten Wellen und jeder Menge Surfer im Wasser |
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Im Bild unser Haus, Im Hintergrund die Favela "Cantagalo-Pavão-Pavãozinho" |
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Der Unterschied von Arm und Reich ist besonders aus der Luft klar zu erkennen |
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Favela Vidigal |
Auf dem Weg nach unten kamen wir wieder an einem Fußballplatz in Vidigal vorbei und wir fragten frei heraus, ob wir mitspielen könnten. Überraschenderweise erhielten wir die Möglichkeit und wir spielten etwa zwei Stunden mit. Hat wirklich viel Spaß gemacht, auch wenn die Spielweise der Brasilianer sehr oft egoistisch war und wir hoffnungslos versuchten ihnen Teamplay nahezubringen.
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Fussball in Vidigal |
Die letzten Tage war ich ein wenig erkältet, aber es wird besser, da ich lang genug schlafe und viele Aktivitäten (bis aufs Surfen) vermeide. Außerdem hab ich bis nächste Woche schon wieder genug für die Uni zu tun, zwei Präsentationen und zwei Gruppenprojekte fertigstellen. Tatsächlich studiere ich hier wirklich.
Kommenden Dienstag beginnen die Osterferien für mich. Zusammen mit Pascal werde ich nach Curitiba fliegen, von dort aus weiter nach Florianopolis fahren und dort in der Nähe Freunde (Thomas und Ariadne) besuchen.
Am 27. April werden wir von Porto Alegre wieder heimfliegen, da am 28. April die Uni wieder beginnt.
Ich wünsche euch allen frohe Ostern und hoffe, dass die Temperaturen in den nächsten Wochen weiter ansteigen in Deutschland. Hier in Brasilien ist das Wetter momentan traumhaft. Kein Regen, Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad Celsius und immer eine kleine Brise, sehr angenehmes Klima, nachdem der Karneval mit fast 40 Grad kaum auszuhalten war.
Bis Bald & Até logo
Andreas
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Meine beiden Lieblingshobbies - Surfen und Longboarden |
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