Donnerstag, 17. Juni 2010

Time is Running


Hallo Jungs,
mein letzter Bericht liegt nun auch schon ein Monat zurück und die Zeit ist so schnell vergangen.
Nächsten Freitag werden Fridtjof und ich nach Lima fliegen, wo wir meinen Freund Michael treffen werden und mit ihm für zwei Wochen durch Peru reisen werden. Danach werden wir in Kolumbien zwei weitere Wochen verbringen. Zuvor werde ich jedoch im Projekt den Spielplatz so weit wie möglich fertigstellen und sehen was es sonst noch zu tun gibt.

Und nun das Wichtigste: Seit gut zwei Wochen läuft nun schon die Fußballweltmeisterschaft in Südafrika und es hat ja so toll für uns begonnen. Das erste Spiel gleich 4:0 gegen Australien gewonnen. Dieses Spiel habe ich zusammen mit Freunden in Quito in einer Bar verfolgt und obwohl es bei uns in Ecuador schon um 13.30 Uhr begann, war die Bar voller Deutscher.
Schade, dass wir gegen Serbien unnötig verloren haben, erst die gelb-rote Karte von Klose und dann dieses dumme Gegentor. Hätte Podolski doch nur den Elfmeter nicht verschossen. Aber nun sind wir ja im Achtelfinale dank unseres Sieges gegen Ghana. England - Deutschland. Ein Klassiker.

Was wir in letzter Zeit unternommen haben:



Am verlängerten Wochenende, vom 22. bis zum 24. Mai, war ich mit den Jungs mal wieder in Canoa, um der Kälte der Sierra zu entfliehen und surfen zu können. Samstag vormittag mussten wir zusehen, wie der FC Bayern das Champions League Finale 2:0 gegen Inter Mailand verlor. Mailand war einfach besser und den Bayern hat Franck Ribery gefehlt. Wir waren kurze Zeit enttäuscht, jedoch spielten wir dann Volleyball, Beachsoccer und gingen Surfen. Das war echt wieder ein schöner Urlaub, vor allem weil man abends immer das leckere Essen der Costa genießen konnte. Im Bambu habe ich mir Arroz con Camarones bestellt, wie ich es immer mache. Montag abend fuhren wir zurück auf 2300 Meter nach Tumbaco und kehrten zurück zur Arbeit.

Der 15 km Lauf war nicht mehr weit weg und so joggte ich wieder nach Collaqui, wo ich mit Fridtjof die Kinder beim Fußballspielen betreute und mich dann den 6,5 km langen Weg wieder zurückmachte. Wir sind mit dem Projekt immer noch nicht umgezogen, das wird wohl noch eine Weile dauern. Aber trotz dessen gebe ich weiterhin fleißig Musik, Kunst, Sport, Englisch und Geographieunterricht und mache meine Arbeit jedes Mal ein wenig souveräner.



Das letzte Maiwochenende fuhren Fridtjof, Florestan und ich gemeinsam in die östlichen Anden, um in der Nähe von Papallacta Angeln zu gehen. Bestens ausgerüstet mit Zelt, Schlafsäcken, Isomatten, Kocher, Topf, Angeln und weiterem Equipment marschierten wir los. Das Wetter war an diesem Samstagmorgen überraschend gut und der Antisana, vierthöchster Berg Ecuadors mit 4753m, zeigte sich von seiner Zuckerseite. Nachmittags schlugen wir unser Zelt bei der Lagune Parcacocha auf und versuchten uns am Angeln, doch irgendwie wollte kein einziger Fisch beißen. So kochten wir uns eine Knorr-Tomatencremesuppe und aßen Brot aus der Cyrano-Bäckerei mit Thunfischsalat.


Nach vielen Stunden Schlaf wachten wir bei Sonnenaufgang auf und die Lagune hatte sich in eine Schönheit verwandelt, es spiegelten sich die umliegenden Berge im kristallklaren Bergwasser.

Da uns die Anglermotivation fehlte, brachen wir in der Früh auf, um frühstmöglich die heißen Quellen von Papallacta zu erreichen. Dort wärmten wir uns auf und aßen zu Mittag. Auf der Rückfahrt im Bus schliefen wir erschöpft ein.


Am ersten Juni war der Dia del Nino, " Tag de Kindes" und ich spielte mit ihnen Topfschlagen und sang mit ihnen Lieder. Ein Kasperltheater gab es auch zu sehen. Später gab es für jeden der Kleinen einen selbstgemachten Hot-Dogs und Kuchen.

Das war sicherlich ein besonderer Tag für die Kinder. Unter der Woche habe ich ja schon meine Routine: Arbeiten, Lauftraining, Kickboxen und Fußballtraining mit den Kleinen.


Am 5. und 6. Juni waren wir wieder in Canoa, dort ist es einfach unglaublich schön. Es ist einer meiner Hot-Spots Ecuadors.

Surfen, gutes Essen und abends lockeres Strandbartanzen mit einem kühlen Pilsener.

Die Vorbereitung für den 15 km Lauf wurde unter der Woche vernachlässigt, da es so viele andere Sachen zu tun gab. Einkäufe für den Kindergarten erledigen, Berichte schreiben, der Geburtstag meines Gastvaters Segundo und vieles mehr. Außderdem ließ ich mit den Spendengeldern T-Shirts für alle Kinder anfertigen, die wir am Dia de la familia anziehen werden.

Freitag, der 11. Juni begann dann die WM und Mexiko - Südafrika trennten sich mit einem Remis - 1:1. Später spielte Frankreich gegen Uruguay ein mageres 0:0. Während des zweiten Spiels waren Robert und ich schon längst auf dem Weg nach Banos, da der Tungurahua zur Zeit äußerst aktiv ist und wir Zeugen dieses Naturschauspiels werden wollten.

Schon auf dem Weg kurz vor Ambato sahen wir drei große Rauchwolken in die Höhe steigen. Wir hatten uns mit Rafael, unserem in Banos ansässigen Bergführer, verabredet, um ihn wiederzusehen und damit wir jemanden hatten, der sich hier auskannte.

Jedoch rumorte der Vulkan an diesem Abend nicht mehr und so fuhren wir über Nacht zurück nach Quito, denn am nächsten Tag hatte ich um 9 Uhr den Auftritt mit meinen Kindergartenkindern in Tumbaco.

Der Auftritt der dann doch erst um halb 11 Uhr begann, ecuadorianische Zeitrechnung, war auf jeden Fall ein voller Erfolg.


Wir sangen einige spanische Kinderlieder, dazu auch drei englische Lieder und die Kids zeigten dem Publikum wie gut sie ihre Purzelbäume beherrschten.

Ich moderierte unser Programm mit einem Mikro und das lief so ganz gut, ich konnte es ja noch von unserem Abistreich. Sonntag lief ich den 15km Lauf, der sein 50. jähriges Jubiläum feierte.

Ich kam vor Robert, dem anderen Freiwilligen, ins Ziel und meine Zeit war eine Stunde und 13 Minuten.
Über diese Zeit bin ich auf jeden Fall stolz, da ich auf über 2800 m Höhe gelaufen bin und die Strecke viele kraft- und atemraubende Steigungen hatte.
Mittags sahen wir dann Deutschland zu, wie sie gegen Australien gewannen.


Das Sommermärchen hatte begonnen, so schien es.


Am Dienstag war unser letztes Kickboxtraining.

Deshalb bestellten wir Pizza und brachten Getränke mit. Ein letztes Mal unterhielten wir uns mit Manolo, Pablo, Fernando, Daniel, José und Guido und wir bedankten uns bei ihnen für die schöne Zeit.

Guido werden wir wahrscheinlich wiedersehen, da er in Zürich studieren will.
Die WM ging weiter, Brasilien gewann 3:1, die anderen südamerikanischen Mannschaften triumphierten ebenso, währenddessen die Favoriten, Italien, Frankreich und auch Deutschland, schwach spielten. Denn am Freitagmorgen in Ecuador verloren unsere Jungs mit 1:0 gegen Serbien. Danach fuhren wir zu unserem Final Camp, wo wir mit der VASE über alle möglichen Sachen sprachen.


Ein ganzes Wochenende. Vergangenes und Zukunftspläne, Eindrücke und Erfahrungen und vieles mehr.

Am Dienstag baute ich den Sandkasten nun endlich fertig.


Es war ein hartes Stück Arbeit, da der Untergrund steinhart war und ich außerdem die Wasserleitung mit dem Spaten traf, sodass wir sie austauschen mussten. Nach etwa 5 Stunden Arbeit konnte ich jedoch alle Werkzeuge beiseite legen und stolz auf mein Werk schauen.


Den Sand erhielten wir vom Baustofflager der Guarderia, es ist zwar kein Sand vom Strand, aber seinen Zweck wird er wohl erfüllen. Die Kinder waren schon am ersten Tag eifrig am Spielen.

Gestern gewann Deutschland gegen Ghana mit 1:0 und hat sich somit für das Achtelfinale qualifiziert, welches wir Sonntag morgen in Cumbaya ansehen werden.

Der Rest des Wochenendes wird dem Arbeiten gewidmet, da ich in meiner letzten Arbeitswoche mit wenigstens einer Schaukel und einer Rutsche fertig werden will. Deshalb schreibe ich jetzt auch nicht mehr viel mehr und mache mich lieber an die Arbeit.
Und jetzt ist es wirklich nur noch eine Woche bis wir mit dem Flugzeug nach Peru abheben werden. Wie schnell die Zeit nur vergangen ist.

Hier noch der Link zum Mai-Video:



Ich wünsche euch allen eine schöne weitere Sommermärchen WM-Zeit!

Euer Andreas

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