Dienstag, 5. Januar 2010

Happy New Year! Cayambe, Cotopaxi and Chimborazo successfully ascended!


Servus an alle zu Hause!



Zuerst will ich mich bei allen entschuldigen, die Weihnachtskarten bestellt haben, da diese dank der ecuadorianischen Post nun erst nach 4 Wochen angekommen sind, es hieß 8-12 Tage wird es dauern. Aber das soll die Verspätung nicht entschuldigen, ich hoffe ihr alle habt Verständnis dafür!

Und nun will ich euch allen noch ein frohes neues Jahr wünschen, dass die Vorsätze wenigstens
die ersten Wochen noch halten und alle erholt wieder in die Schule gehen können. Ich muss das ja nicht mehr.













Mein Vater ist nun am Montag, den 14. Dezember endlich angekommen, nachdem er
dank einem überbuchten Flug von Iberia zwei Tage in Madrid ausharren musste. Gleich am zweiten Tag haben wir die erste Einführungstour gemacht, wir haben den 3100 Meter hohen Ilaló bestiegen. Ab Mittwoch machte sich mein Vater dann selbstständig auf den Weg, da ich noch
meine letzten Tage zu arbeiten hatte und an jenem Mittwoch hatten wir das Weihnachtsevent unserer Organisation VASE in Ambato, wo wir Straßenkindern ein Unterhaltungsprogramm boten. Dies war zusammengestellt aus Weihnachtsmützen basteln, Gesichtsbemalung sowie einem Theaterstück, das extra für die Kinder einstudiert wurde. Fridtjof war der Weihnachtsmann, Lara, Gina & Co. die Weihnachtselfen und Leo und ich spielten dann mit der Gitarre "Rodolpho el reno", um dem kranken Weihnachtsmann wieder auf die Beine zu helfen. Das war wirklich ein netter Nachmittag!
Samstag war es dann soweit. Obwohl ich Freitag mal wieder schön krank war, konnte ich am Tag drauf trotzdem Papa Noel für die Kinder in meinem Kindergarten spielen. Zuerst haben Sarah und ich mit ihnen drei Weihnachtslieder gesungen und danach haben sie sich auch wahnsinnig gefreut, als ich jedem einzeln auf meinem Schoß sitzend Geschenke überreichte.
















Sonntag in der Früh sind dann mein Vater, Fridtjof und Moritz nach Ambato gefahren und von dort aus dann weiter Richtung Guaranda. Zwischen Chimborazo und Carihuairazo stiegen wir aus, um zum Refugio zu gelangen, denn am nächsten Morgen stand für 3 Uhr in der Früh der Carihuairazo auf dem Programm. Nach 5 Stunden erreichten wir den 5019 m hohen Gipfel, zuvor hatten wir Vicunias, Verwandte der Lamas, gesehen sowie sehr gute Sicht auf die Vulkane Sangay, Altar, Tungurahua sowie auf den höchsten Berg Ecuadors, den erloschenen Vulkan Chimborazo gehabt.
Der Abstieg war länger als erwartet, aber netterweise wurden wir von einem koreanischen Ingenieur, der kein Wort Spanisch sprach, mitgenommen bis zur Panamericana. Mein Vater und ich fuhren von dort aus weiter bis nach Machachi, welches etwa eine Stunde vor Quito liegt. Dort übernachteten wir in einer Hacienda, aßen gut und fielen früh abends erschöpft ins Bett.
Das war auch gut so, denn schon am nächsten Tag standen wir um 6 Uhr auf, frühstückten und stiegen von der Bahnstation Machachis aus auf den Corazon, dessen Gipfel wir nach etwa 4 bis 5 Stunden erreichten (4788 m). Nach 3 Stunden Abstieg kamen wir gut erschöpft abends bei mir zu Hause in Tumbaco an.
















Für den nächsten Tag war eine entspannte Tour angesagt. Wir fuhren um 11 Uhr in der Früh von Tumbaco aus auf den Paso de la Virgen, ein 4000 m hoher Gebirgspass in der östlichen Andenkette. Von dort unternahmen wir eine Wanderung, die uns an vielen Lagunen vorbeiführte und schließlich im Dorf Papallacta endete, das für die besten Thermalquellen Ecuadors bekannt ist. Im hoteleigenen Thermalbad entspannten wir nach dem Abendessen noch ein wenig und gingen dann schlafen.
Am nächsten Tag, am heiligen Abend, fuhren wir dann in die besten Bäder von Papallacta, wo wir unsere strapazierten Muskeln für ein paar Stunden der Heilwirkung des heißen Wassers aussetzten.
Pünktlich abends waren wir dann zu Hause, wo es Gänsebraten gab und anschließend wurden die Geschenke ausgepackt. Danach gab es draußen noch ein imposantes Feuerwerk zu sehen.
Am ersten Weihnachtsfeiertag war Ausruhen angesagt, also trafen sich mein Vater und ich mit Fridtjof in Cumbaya zum Pizzaessen.
















Am Samstag wurde es dann ernst. Rafael, unser Bergführer, holte uns um 12 Uhr mittags in Tumbaco ab und wir fuhren bis auf das 4600 m hohe Refugio des Cayambe. Nachdem wir gegessen hatten, gingen wir ins Bett zum "schlafen"; auf dieser Höhe hab ich es noch nie geschafft zu schlafen. Um Mitternacht standen wir auf und gingen gegen halb 2 Uhr morgens los. Der Aufstieg war verhältnismäßig einfach, da die Steigung nicht so groß war und so kamen wir gut voran. Die letzten 200 Höhenmeter wurde es jedoch immer steiler und der restliche Weg war von mehreren riesigen Gletscherspalten durchsetzt. Jedoch hinderte das uns nicht am















Aufstieg und so erreichten wir gegen 8 Uhr in der Früh den 5790 m hohen Gipfel. Unter uns sahen wir im Osten ein Wolkenmeer und man konnte die anderen Schneeriesen Cotopaxi, Antisana und Chimborazo sehen. Auch ins Tal, wo es gestern noch geregnet hatte, war die Sicht
frei. Dort verweilten wir einige Minuten und stiegen dann wieder ab, denn ab einer bestimmten Tageszeit ist es riskant die Gletscherbrücken zu überqueren. Für den Abstieg benötigten wir weniger als 2 Stunden, es war schon fast wie Skifahren. Bei der Heimfahrt regnete es schon wieder, aber das kratzte uns wenig.
Montag, den 28. Dezember fuhren wir nach Quito, um unsere Galapagoskreuzfahrt vollständig abzuwickeln.
Den folgenden Tag ging es schon wieder weiter. Mit dem Bus bis nach Lasso, dort gabelte uns Rafael auf und wir fuhren diesmal zusätzlich mit Moritz bis auf das Refugio Cotopaxi Cara Sur (4000m). Nach dem Mittagessen dort stiegen wir weiter bis zum auf 4800 m gelegenen Basislager an. Dort gabs Abendessen, danach noch einen wunderschönen Sonnenuntergang und















man hat sich zu schlafen gelegt. Um 11 Uhr nachts standen wir auf, frühstückten und machten uns fertig für den Aufstieg. Genau halb 1 Uhr war es als wir durch Schnee und gefrorenes Geröll losgingen. Der Anstieg war extrem anstrengend da der Hang sehr steil war und der Schnee locker war, sodass man eins ums andere Mal abrutsche. Das kostete viel Energie und Nerven. Jedoch zählte der Wille und der brachte uns alle schließlich gegen 6 Uhr morgens auf den Gipfel. Auf 5897 m Höhe angekommen bot sich uns eine atemberaubende Aussicht. Richtung Norden konnte man den Antisana und den Nordgipfel des Cotopaxi sowie seinen Krater, der 1 km Durchmesser besitzt, sehen. Im Osten sah man ein riesiges Wolkenmeer unter dem sich der Amazonasdschungel befinden musste, westlich von uns sah man den Zwillingsvulkan Iliniza. Südlich des Gipfels befand sich Chimborazo,Tungurahua, Altar sowie der Sangay. Der Abstieg dauerte weitere 4 Stunden.



















Silvester verbrachten wir in Banos, eine Kleinstadt am Fuße des aktiven Vulkans Tungurahua. Am letzten Tag des Jahres 2009 machten wir eine Wanderung entlang mehrerer Wasserfälle, badeten unter Wasserfällen und bekamen seltene Tiere zu Gesicht.

2010.

Nun stand die letzte Tour bevor. Der höchste Berg Ecuadors. Der höchste Berg der Erde, vom Erdmittelpunkt aus gemessen. Der Chimborazo, mit 6310 m Höhe.
Rafael holte uns am Neujahrstag in Banos ab und wir fuhren zusammen zum Refugio Whymper, das auf 5000 Metern liegt. Dort spürte nicht nur ich sondern auch mein Bauch, die Anspannung, sodass ich keinen Bissen am Vorabend herunterbrachte. Gegen 10 Uhr abends stand ich nach keiner einzigen Sekunde Schlaf auf und wir frühstückten zusammen. Um genau halb 12 Uhr ging es los. Das Abenteuer. Der letzte große Berg. Die ersten 400 Höhenmeter verliefen durch gefrorenen Schotter und Eisflanken. Danach begann der Gletscher, der niemals aufhören wollte. So erlebte ich viele Déjà-Vu-Erlebnisse, denn immer als der Gipfel erreicht schien, tat sich die gleicheDistanz zum nächsten vermeintlichen Gipfel auf.











So ging es stundenlang. Jedoch erreichten wir um viertel vor 6 den Vorgipfel. Wir sahen, dass die Sonne gerade aufging, deshalb beeilten wir uns umso mehr. Es hat sich auch gelohnt. Um ca. 7 Minuten nach 6 Uhr standen wir auf dem Gipfel Chimborazo Maxima und es bot sich uns ein unglaubliches Naturschauspiel. Solch einen wunderschönen und umwerfenden Sonnenaufgang habe ich in meinem Leben noch nie zuvor gesehen. Von hier oben konnte man das ganze Land überblicken. Oriente, Sierra und Costa. Auch wenn es eiskalt war und Temperaturen unter null Grad herrschten, packten wir unsere Kameras aus und hielten einzigartige Erinnerungen für unser Leben fest.











Eigentlich besaßen wir keine Kraft mehr für den Abstieg, da wir die letzten Meter fast gesprintet sind. So mussten wir mehr Pausen einlegen. An dieser Stelle noch ein Lob an unsere hervorragenden Bergführer. Bei Interesse mir einfach eine Email schicken.

Mein Vater ist nun an der Küste bis Donnerstag und Freitag werden wir zusammen mit Fridtjof auf die Galapagos-Inseln fliegen. Ich bin schon ziemlich gespannt und freu mich total drauf!

In diesem Sinne, ihr werdet von mir hören,

Euer Andreas

PS.: Mehr Bilder mit besserer Auflösung gibt es weiter unterhalb auf meiner Seite zu sehen.

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