Mittwoch, 27. Januar 2010


Servus an alle zu Hause!

Ich arbeite nun schon wieder seit einer Woche im Kindergarten und bin von den Kindern auch herzlich empfangen worden. Meine Motivation ist nun auch zurückgekehrt, sodass die mir die folgenden Monate sicherlich Spaß bei der Arbeit bereiten werden. Der Hauptgrund dafür war wohl der verdiente Urlaub, denn zur Weihnachtszeit gab es so viel zu erledigen und wirklich genug Arbeit. Den ersten Teil meines Urlaubs verbrachte ich mit Bergsteigen, wie man in vorherigen Berichten lesen kann. Den zweiten, nun eher entspannteren Teil verbrachte ich auf den Galapagos-Inseln sowie im Amazonasgebiet Cuyabeno. Zunächst will ich euch aber von den Islas Encantadas berichten.
Freitag, den 8. Januar flogen wir vormittags von Quito los und kamen nach einem kleinen Zwischenstop in Guayaquil gegen Mittag am Flughafen der Insel Baltra an. Von dort aus wurden wir zu unserem Boot gebracht, der Motoryacht "Beluga".
Den ersten Nachmittag verbrachten wir mit Schnorcheln entlang der Insel Seymour Norte und sahen viele bunte Fische, Seelöwen sowie einen kleinen Hai. Es war einfach unglaublich, meine bisherigen Schnorchelerlebnisse in Italien und Kroatien waren ein Witz gegen diese prächige Unterwasserwelt. Fridtjof und ich hatten uns zuvor noch wasserdichte Kamerahüllen gekauft und so konnten wir das ein oder andere eindrucksvolle Bild schiessen. Nach einem kleinen Snack landeten wir am späten Nachmittag mit unserem Beiboot an der Südküste der Seymour Norte und bekamen Land- sowie Seeleguane zu Gesicht, sahen jede Menge Seelöwen, Geckos und viele Vögel, z.B. Nazcatölpel, Blaufußtölpel und Fregattenvögel.

Und abends betrachteten wir noch einen wunderschönen Sonnenuntergang. Der erste Tag und damit der erste Eindruck von Galapagos war umwerfend und machte Lust auf sieben weitere Tage an Bord der Beluga. In der Nacht fuhren wir zur nächsten Insel, der Insel Espanola, im Südosten des Archipels gelegen.


Nach einem ausgiebigen Frühstück landeten wir an der Gardner Bay, die einen wunderschönen weißen Sandstrand besaß. Dort lagen schon Seelöwen faul in der Sonne, grüne Meeresschildkröten schwammen den Strand entlang und Geckos fingen den Leguanen die Fliegen von der Nase. Während eines kleinen Strandspazierganges sahen wir zudem einige roten Klippenkrabben und ein mehrere Nazca-Tölpel. Dann fing es zu leicht zu regnen an und wir fuhren zurück aufs Boot.
Nach dem Snack und vor dem Mittagessen gingen wir ein weiteres Mal schnorcheln, diesmal entdeckten wir einige große Fischschwärme, ein Trompetenfisch und viele weitere neue Fische, die man sich nicht alle merken konnte. Zudem wurde ich einige Male von Seelöwen erschreckt, die vor mir ins Wasser glitten.

Während dem Mittagessen fuhren wir weiter zur nächsten Bucht, der Punta Suarez. Um 15 Uhr legten wir bei großen Wellen in einer geschützten Bucht an und erkundeten das Hinterland. An der Küste sah man Klippenkrabben, Seeleguane, Seelöwenbabys, die im flachen Wasser plantschten sowie einige Seevögel. Wir wanderten weiter nach Süden, wo wir Nazca-, Blaufußtölpel sowie andere Vögel wie den Galapagos-Albatross, den größten Vogel der Welt, sahen.
Außerdem gab es eine Stelle an der steil abfallenden Küste, bei der das Wasser durch den Druck der Wellen wie bei einem Geysir einige Meter in die Luft schoss. Abends gab es Fisch mit Reis und Gemüse, war aber sehr lecker. Nach dem Briefing für die morgige Insel Floreana gingen wir schlafen.

Floreana, für viele die eindrucksvollste Insel, machte beim Betreten einen interessanten Eindruck. Wir landeten an der Punta Cormorant, einem olivgrünen Sandstrand. Wenn man den Sand in die Hand nahm, konnte man die einzelnen grünen Kristalle sehen. Einige Meter weiter im Landesinneren der sehr hügeligen Insel gab es eine Lagune, in der rosa Flamingos fischten und brüteten. Damit hatte ich nicht gerechnet, hier auf Flamingos zu stoßen.

Aber es sollte nicht die letzte Überraschung sein. Ein weiterer Strand der Insel war wie der gestrige Karibik-weiß und man sah überall Spuren von Meeresschildkröten, die sich im flachen Wasser tummelten. Es waren um die 30 Schildkröten zu diesen sich im flachen Wasser einige Gruppen von Stachelrochen gesellten, die man nur schwer im aufgewühlten Wasser sah, sodass man aufpassen musste, wo man hintrat.

Nach einem Schnorchelgang, bei dem wir Stachelrochen, Meeresschildkröten, Seelöwen und viele nie zuvor gesehene Fische entdeckten gab es Mittagessen.

In der Post-Office-Bay, die unsere nächste Station war, machten wir einen Mittagsschlaf auf dem Sonnendeck. Das fühlte sich nun wie richtiger Urlaub an. Als wir landeten, wurde uns erklärt, dass die Bucht ihren Namen von einem Briefkasten, der nur einige Meter landeinwärts stand, erhalten hatte. Jedes Mal, wenn ein vor einigen Jahrhunderten ein großes Schiff Galapagos verließ, wurde der Briefkasten dem Zielort entsprechend geleert. So versuchten wir es auch, legten unsere unfrankierten Postkarten nach Deutschland ab und nahmen heimatnahe Post mit.
Nun hatten wir unsere Stirnlampen dabei. Warum? Vor uns befand sich ein Loch in der Erde, dabei handelte es sich um den Eingang zu einem Lavatunnel, der einige hundert Jahre alt sein musste. Dort drangen wir so weit wie möglich vor und mussten schließlich sogar noch im kalten Wasser schwimmen bis wir das Ende des Tunnels erreichten, das sich in der Nähe des Strandes befinden musste.

Dort spielte gerade unsere Crew gegen die der Galaxy Fußball auf einem netten Sandplatz. Wir machten uns auf zum Schnorcheln und sahen unter anderem viele grüne Meeresschildkröten.


Gegen Abend nahmen wir Kurs auf Santa Cruz, das angekündigte Ocean-Watching war soweit. Wir erblickten große Schwärme von Delphinen, die mit unserem Boot - vorne am Bug - mitschwammen und hin und wieder in die Luft sprangen. Außerdem sahen wir eine Gruppe von kleineren Walen. Sobald der Anker in Santa Cruz geworfen war, gab es Abendessen und danach gingen wir noch bis 10 Uhr abends an Land. In der größten Stadt des Galapagos Archipels "Puerto Ayora" (ca. 8000 Einwohner) gönnten wir uns ein Jugo de Mora (Brombeersaft) und sahen uns auf Fox-Sports die europäischen Fußballergebnisse an.

Den nächsten Tag besuchten wir das "Charles Darwin Research Center", wo wir die Aufzucht der Galapagos-Riesenlandschildkröten verfolgen konnten, von Faustgröße bis auf ein Gewicht von 200-300 kg. Glücklicherweise waren wir genau zur Fütterung da, so konnten wir den riesigen Tieren zuschauen, wie sie langsam ihren Salat verspeisten. Nachmittags fuhren wir in die "Highlands" von Santa Cruz, wo wir sehr alte, schon mit Gras überwachsene Vulkankrater sehen konnten.

Daraufhin fuhren wir auf eine Farm, neben der Riesenlandschildkröten in freier Natur leben und immer zur Regenzeit dort hochwanderten. Diese Tiere waren sehr schüchtern, zogen bei jeder Verdächtiger Bewegung den Kopf ein und schnauften dabei wie "Darth Vader" aus Star Wars. Heute sahen wir zwar nicht so viele verschiedene Tiere, jedoch eines der ältesten dieser Erde und viele interessanten Naturräume. In der Nacht fuhren wir 10 Stunden bis an die Westküste der Isla Isabela.

An der Punta Moreno stiegen wir in der Früh vom Beiboot auf eine ins Meer ragende Lavazunge und konnten im Hinterland einige Wasserbecken finden, die bei Flut mit dem Meer verbunden sind. Dort suchten Haie und Meeresschildkröten Schutz und Ruhe. Wir wanderten auf der sehr eindrucksvollen Lavalandschaft weiter gen Landesinnere und sahen ein Brackwasserbecken, in denen Flamingos und andere Vögel fischten. Auf der Rückfahrt passierte vor unserem Beiboot ein riesiger Adler-Rochen, solche Ereignisse machen Galapagos erst so einzigartig.

Unsere nächste Station war Elisabeth Bay, wo wir einen Panga-Ride machten, sprich die Mangrovenwälder der Küste nur mit dem Beiboot erkundeten. Dort sahen wir zum ersten Mal Pinguine, weitere Leguane, schlafende Seelöwen, Meeresschildkröten, Stachelrochen, Fischreiher und einige andere Tiere.


Dieser Bootsausflug war sehr toll, jedoch der Sonnenuntergang, den wir an selbigen Abend erlebten, war einfach das Highlight des Tages. Wunderschön!


In der Bahia Urbina, die wir am nächsten Tag erreichten, landeten wir auf schwarzem Lavastrand wo wir sofort einige Geister-Krabben erspähen konnten. Diese äußerst vorsichtigen Tiere, die nur schwer zu fotographieren sind, tragen zur Abschreckung auf der Rückseite ihres Panzers ein Muster, das einem bösartigen Teufelsgesicht gleicht.

Außerdem sahen wir noch ein paar Einsiedlerkrebse, Landleguane, Geckos und verschiedene Darwin-Finken. In selbiger Bucht versuchten wir noch zu schnorcheln, jedoch war die See zu stürmisch und somit das Wasser zu trüb. Unser Nachmittagsausflug fand auf der Isla Fernandina, der jüngesten und vulkanisch aktivesten aller Inseln, statt. Schon am Landungspunkt der Punta Espinoza tummelten sich Seelöwen, Krabben und Seeleguane. Letztere wurden immer mehr, an manchen ins Wasser reichenden Lavazungen tummelten sich Unmengen von Seeleguanen, die sich gegenseitig ihr Revier streitig machten und in der Sonne badeten. Allein dieser Küstenpunkt beherbergte einige Tauschend Seeleguane.

Zudem sahen wir eine Schlange, unzählige Krabben, flugunfähige Kormorane, viele faule Seelöwen und ein paar spielende Seelöwenbabys.

Ab 16 Uhr waren wir zurück auf dem Boot, sahen bei einem weiteren Ocean-Watching zuerst eine Gruppe Delphine und stießen schließlich auf eine Gruppe Orcas, auch Schwertwale oder Killerwale genannt, die zusammen einen Sonnenfisch (Kugelfisch, ca. 4 Meter Größe) attakierten und schließlich mit in die Tiefe rissen. Das war wirklich unglaublich aufregend, zum ersten Mal habe ich Orcas gesehen!

Der Landausflug an der Insel Santiago am nächsten Morgen war ganz interessant, wir sahen wieder viele Seelöwen, Seeleguane und Meeresvögel. Danach schnorchelten wir noch ein wenig an der James Bay, wo wir einen riesigen Schwarm Fische sahen, eine Meeresschildkröte und ich meinen ersten Hai, einen White Tipped Reaf Shark.

Mittags beleiteten uns auf dem Weg zur Isla Bartholomé eine Gruppe Delphine, die wiederum am Bug unseren Bootes mitschwammen und hin und wieder ein bis zwei Meter aus dem Wasser sprangen. Das war eines der tollsten Erlebnisse auf dieser Kreuzfahrt, vor allem weil die Tiere dir so viel Spaß und Freude vermittelten.

An der Isla Bartholomé angekommen, schnorchelten wir uns entdeckten zwei Haie am Meeresgrund. Außerdem sahen wir einen Tintenfisch in einer Gesteinsformation versteckt.



Aufgrund hohen Wellengangs konnten wir leider nicht einen Aussichtspunkt erreichen und so fuhren wir weiter Richtung Santa Cruz.
Im Morgengrauen des letzten Tages besichtigten wir die Black-Turtle-Cove, wo wir eine Menge grüne Meeresschildkröten sahen.

Nur kurze Zeit später saßen wir im Flieger Richtung Quito und ich habe das tollste Erlebnis meines Lebens hinter mir gelassen.

Sonntag, 17. Januar 2010


Hola an alle zu Hause!


Gestern bin ich von den Galapagos-Inseln heimgekommen und ich muss wirklich sagen, dass es eines der besten Erlebnisse in meinem Leben war. Wir haben mit Haien, Meeresschildkröten, Octopussen, Seehunden und vielen bunten Fischen geschnorchelt, haben beim Ocean-Watching Orcas, Delphine und seltene Fische wie den Sonnenfisch gesehen. Des Weiteren haben wir an Land viele Leguane zu Gesicht bekommen und haben verschiedenste Arten von zuvor unbekannten Vögeln kennengelernt. Das alles auch noch bei Temperaturen um die 30 Grad und ebenso warmen Wassertemperaturen.

Nun sind wir, mein Vater und ich, für einen Tag bei meiner Gastfamilie geblieben (okay, der Papa ist heute schon wieder auf einer Bergtour) und werden heute abend um 23 Uhr den Bus in den Oriente, das Amazonastiefland Ecuadors, nehmen. Dort werden wir 5 Tage in einer Dschungel-Lodge verbringen.

Ausführliche Berichte dieser beiden Abenteuer gibt es dann wenn ich wieder zu Hause in Tumbaco bin.

Bis dahin, schöne Wintertage zu Hause!

Euer Andreas

Dienstag, 5. Januar 2010


Servus an alle zu Hause!



Zuerst will ich mich bei allen entschuldigen, die Weihnachtskarten bestellt haben, da diese dank der ecuadorianischen Post nun erst nach 4 Wochen angekommen sind, es hieß 8-12 Tage wird es dauern. Aber das soll die Verspätung nicht entschuldigen, ich hoffe ihr alle habt Verständnis dafür!

Und nun will ich euch allen noch ein frohes neues Jahr wünschen, dass die Vorsätze wenigstens
die ersten Wochen noch halten und alle erholt wieder in die Schule gehen können. Ich muss das ja nicht mehr.













Mein Vater ist nun am Montag, den 14. Dezember endlich angekommen, nachdem er
dank einem überbuchten Flug von Iberia zwei Tage in Madrid ausharren musste. Gleich am zweiten Tag haben wir die erste Einführungstour gemacht, wir haben den 3100 Meter hohen Ilaló bestiegen. Ab Mittwoch machte sich mein Vater dann selbstständig auf den Weg, da ich noch
meine letzten Tage zu arbeiten hatte und an jenem Mittwoch hatten wir das Weihnachtsevent unserer Organisation VASE in Ambato, wo wir Straßenkindern ein Unterhaltungsprogramm boten. Dies war zusammengestellt aus Weihnachtsmützen basteln, Gesichtsbemalung sowie einem Theaterstück, das extra für die Kinder einstudiert wurde. Fridtjof war der Weihnachtsmann, Lara, Gina & Co. die Weihnachtselfen und Leo und ich spielten dann mit der Gitarre "Rodolpho el reno", um dem kranken Weihnachtsmann wieder auf die Beine zu helfen. Das war wirklich ein netter Nachmittag!
Samstag war es dann soweit. Obwohl ich Freitag mal wieder schön krank war, konnte ich am Tag drauf trotzdem Papa Noel für die Kinder in meinem Kindergarten spielen. Zuerst haben Sarah und ich mit ihnen drei Weihnachtslieder gesungen und danach haben sie sich auch wahnsinnig gefreut, als ich jedem einzeln auf meinem Schoß sitzend Geschenke überreichte.
















Sonntag in der Früh sind dann mein Vater, Fridtjof und Moritz nach Ambato gefahren und von dort aus dann weiter Richtung Guaranda. Zwischen Chimborazo und Carihuairazo stiegen wir aus, um zum Refugio zu gelangen, denn am nächsten Morgen stand für 3 Uhr in der Früh der Carihuairazo auf dem Programm. Nach 5 Stunden erreichten wir den 5019 m hohen Gipfel, zuvor hatten wir Vicunias, Verwandte der Lamas, gesehen sowie sehr gute Sicht auf die Vulkane Sangay, Altar, Tungurahua sowie auf den höchsten Berg Ecuadors, den erloschenen Vulkan Chimborazo gehabt.
Der Abstieg war länger als erwartet, aber netterweise wurden wir von einem koreanischen Ingenieur, der kein Wort Spanisch sprach, mitgenommen bis zur Panamericana. Mein Vater und ich fuhren von dort aus weiter bis nach Machachi, welches etwa eine Stunde vor Quito liegt. Dort übernachteten wir in einer Hacienda, aßen gut und fielen früh abends erschöpft ins Bett.
Das war auch gut so, denn schon am nächsten Tag standen wir um 6 Uhr auf, frühstückten und stiegen von der Bahnstation Machachis aus auf den Corazon, dessen Gipfel wir nach etwa 4 bis 5 Stunden erreichten (4788 m). Nach 3 Stunden Abstieg kamen wir gut erschöpft abends bei mir zu Hause in Tumbaco an.
















Für den nächsten Tag war eine entspannte Tour angesagt. Wir fuhren um 11 Uhr in der Früh von Tumbaco aus auf den Paso de la Virgen, ein 4000 m hoher Gebirgspass in der östlichen Andenkette. Von dort unternahmen wir eine Wanderung, die uns an vielen Lagunen vorbeiführte und schließlich im Dorf Papallacta endete, das für die besten Thermalquellen Ecuadors bekannt ist. Im hoteleigenen Thermalbad entspannten wir nach dem Abendessen noch ein wenig und gingen dann schlafen.
Am nächsten Tag, am heiligen Abend, fuhren wir dann in die besten Bäder von Papallacta, wo wir unsere strapazierten Muskeln für ein paar Stunden der Heilwirkung des heißen Wassers aussetzten.
Pünktlich abends waren wir dann zu Hause, wo es Gänsebraten gab und anschließend wurden die Geschenke ausgepackt. Danach gab es draußen noch ein imposantes Feuerwerk zu sehen.
Am ersten Weihnachtsfeiertag war Ausruhen angesagt, also trafen sich mein Vater und ich mit Fridtjof in Cumbaya zum Pizzaessen.
















Am Samstag wurde es dann ernst. Rafael, unser Bergführer, holte uns um 12 Uhr mittags in Tumbaco ab und wir fuhren bis auf das 4600 m hohe Refugio des Cayambe. Nachdem wir gegessen hatten, gingen wir ins Bett zum "schlafen"; auf dieser Höhe hab ich es noch nie geschafft zu schlafen. Um Mitternacht standen wir auf und gingen gegen halb 2 Uhr morgens los. Der Aufstieg war verhältnismäßig einfach, da die Steigung nicht so groß war und so kamen wir gut voran. Die letzten 200 Höhenmeter wurde es jedoch immer steiler und der restliche Weg war von mehreren riesigen Gletscherspalten durchsetzt. Jedoch hinderte das uns nicht am















Aufstieg und so erreichten wir gegen 8 Uhr in der Früh den 5790 m hohen Gipfel. Unter uns sahen wir im Osten ein Wolkenmeer und man konnte die anderen Schneeriesen Cotopaxi, Antisana und Chimborazo sehen. Auch ins Tal, wo es gestern noch geregnet hatte, war die Sicht
frei. Dort verweilten wir einige Minuten und stiegen dann wieder ab, denn ab einer bestimmten Tageszeit ist es riskant die Gletscherbrücken zu überqueren. Für den Abstieg benötigten wir weniger als 2 Stunden, es war schon fast wie Skifahren. Bei der Heimfahrt regnete es schon wieder, aber das kratzte uns wenig.
Montag, den 28. Dezember fuhren wir nach Quito, um unsere Galapagoskreuzfahrt vollständig abzuwickeln.
Den folgenden Tag ging es schon wieder weiter. Mit dem Bus bis nach Lasso, dort gabelte uns Rafael auf und wir fuhren diesmal zusätzlich mit Moritz bis auf das Refugio Cotopaxi Cara Sur (4000m). Nach dem Mittagessen dort stiegen wir weiter bis zum auf 4800 m gelegenen Basislager an. Dort gabs Abendessen, danach noch einen wunderschönen Sonnenuntergang und















man hat sich zu schlafen gelegt. Um 11 Uhr nachts standen wir auf, frühstückten und machten uns fertig für den Aufstieg. Genau halb 1 Uhr war es als wir durch Schnee und gefrorenes Geröll losgingen. Der Anstieg war extrem anstrengend da der Hang sehr steil war und der Schnee locker war, sodass man eins ums andere Mal abrutsche. Das kostete viel Energie und Nerven. Jedoch zählte der Wille und der brachte uns alle schließlich gegen 6 Uhr morgens auf den Gipfel. Auf 5897 m Höhe angekommen bot sich uns eine atemberaubende Aussicht. Richtung Norden konnte man den Antisana und den Nordgipfel des Cotopaxi sowie seinen Krater, der 1 km Durchmesser besitzt, sehen. Im Osten sah man ein riesiges Wolkenmeer unter dem sich der Amazonasdschungel befinden musste, westlich von uns sah man den Zwillingsvulkan Iliniza. Südlich des Gipfels befand sich Chimborazo,Tungurahua, Altar sowie der Sangay. Der Abstieg dauerte weitere 4 Stunden.



















Silvester verbrachten wir in Banos, eine Kleinstadt am Fuße des aktiven Vulkans Tungurahua. Am letzten Tag des Jahres 2009 machten wir eine Wanderung entlang mehrerer Wasserfälle, badeten unter Wasserfällen und bekamen seltene Tiere zu Gesicht.

2010.

Nun stand die letzte Tour bevor. Der höchste Berg Ecuadors. Der höchste Berg der Erde, vom Erdmittelpunkt aus gemessen. Der Chimborazo, mit 6310 m Höhe.
Rafael holte uns am Neujahrstag in Banos ab und wir fuhren zusammen zum Refugio Whymper, das auf 5000 Metern liegt. Dort spürte nicht nur ich sondern auch mein Bauch, die Anspannung, sodass ich keinen Bissen am Vorabend herunterbrachte. Gegen 10 Uhr abends stand ich nach keiner einzigen Sekunde Schlaf auf und wir frühstückten zusammen. Um genau halb 12 Uhr ging es los. Das Abenteuer. Der letzte große Berg. Die ersten 400 Höhenmeter verliefen durch gefrorenen Schotter und Eisflanken. Danach begann der Gletscher, der niemals aufhören wollte. So erlebte ich viele Déjà-Vu-Erlebnisse, denn immer als der Gipfel erreicht schien, tat sich die gleicheDistanz zum nächsten vermeintlichen Gipfel auf.











So ging es stundenlang. Jedoch erreichten wir um viertel vor 6 den Vorgipfel. Wir sahen, dass die Sonne gerade aufging, deshalb beeilten wir uns umso mehr. Es hat sich auch gelohnt. Um ca. 7 Minuten nach 6 Uhr standen wir auf dem Gipfel Chimborazo Maxima und es bot sich uns ein unglaubliches Naturschauspiel. Solch einen wunderschönen und umwerfenden Sonnenaufgang habe ich in meinem Leben noch nie zuvor gesehen. Von hier oben konnte man das ganze Land überblicken. Oriente, Sierra und Costa. Auch wenn es eiskalt war und Temperaturen unter null Grad herrschten, packten wir unsere Kameras aus und hielten einzigartige Erinnerungen für unser Leben fest.











Eigentlich besaßen wir keine Kraft mehr für den Abstieg, da wir die letzten Meter fast gesprintet sind. So mussten wir mehr Pausen einlegen. An dieser Stelle noch ein Lob an unsere hervorragenden Bergführer. Bei Interesse mir einfach eine Email schicken.

Mein Vater ist nun an der Küste bis Donnerstag und Freitag werden wir zusammen mit Fridtjof auf die Galapagos-Inseln fliegen. Ich bin schon ziemlich gespannt und freu mich total drauf!

In diesem Sinne, ihr werdet von mir hören,

Euer Andreas

PS.: Mehr Bilder mit besserer Auflösung gibt es weiter unterhalb auf meiner Seite zu sehen.

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