Donnerstag, 22. Oktober 2009












Hallo liebe Freunde
und Besucher meines Blogs,
Nun ist es mal wieder an der Zeit euch ein wenig über mein Leben hier in Ecuador zu informieren.

In den letzten Wochen habe ich viel unternommen. Nachdem dem Wochenende in Mindo haben wir am folgendem Wochenende den Iliniza Northe bestiegen, der mit 5126 Metern unter den Top 10 von Ecuadors höchsten Bergen liegt. Am 19. September stiegen Fridtjof und ich gegen

Mittag bis zur Schutzhütte auf, die sich in
katastrophalem Zustand befand, es gab kein Gas, vier harte Holzbetten, drei vergammelte Matratzen. Des Weiteren hat es durch einige beschädigte Fenster extrem gezogen, was sich vor allem in der schlaflosen Nacht bemerkbar gemacht hat. Wir waren jedoch sehr gut ausgerüstet, mit Gaskocher, Schlafsack und Essen. Dachten wir. Dem war jedoch leider nicht so, da wir zusätzlich noch gut eine Isomatte gebraucht hätten, einen wärmeren Schlafsack, Kochausrüstung, sowie einige Liter mehr Wasser. Geschafft haben wir es trotzdem, zuletzt vielleicht sogar, weil wir Glück hatten und ein ecuadorianischer Bergführer mit zwei Schweizern sowie zwei US-Amerikaner mit einer Ecuadorianerin auf dem Refugio übernachteten, sodass wir mit ihnen gemeinsam gegen fünf Uhr in der Früh Richtung Gipfel aufbrechen konnten. Als wir gegen sieben Uhr den Gipfel erreichten,
bot sich uns eine atemberaubende Aussicht. Von Norden bis Süden konnte man alle hohen Gipfel der ecuadorianischen Anden sehen, angefangen beim Cotacachi im Norden über den Cayambe im Nordosten, Antisana sowie Cotopaxi im Osten, Tungurahua und Chimborazo im Süden sowie den sehr nahen und gefährlichen Iliniza Sur.

Nach dem anstrengenden Aufstieg, bei dem man mit jedem Höhenmeter die dünne Luft mehr gespürt hat, stiegen wir fünf Minuten später wieder ab, bis wir völlig entkräftet mit einer Camioneta bis zur Panamericana Sur fuhren, wo wir in einen Bus nach Quito bzw. nach Tumbaco nahmen.

Das nächste Wochenende sollte die letzte Probe vor der Besteigung des Cotopaxis sein. Am Samstag, den 26. September, stiegen wir um 4 Uhr in der Früh auf den Imbabura, welcher sich im Norden Ecuadors befindet, nahe der Stadt Ibarra. Florestan, Fridtjof und ich verliefen uns jedoch zuerst ein wenig im Bergdschungel, nachdem wir aber mit einigen Stunden Umweg den richtigen Weg erreichten, ging es schon viel schneller und gegen 1 Uhr mittags erreichen wir den 4609 Meter hohen Gipfel des erloschenen Vulkans.
Am Sonntag hatte ich mein drittes Fußballspiel, das wir 4:2 gewannen, und ich hatte das Glück zwei Treffer beisteuern zu können.

Am nächsten Wochenende wars dann endlich soweit. Und ich war krank. Bauchschmerzen und
leichtes Fieber. Aber trotzdem machten sich Fridtjof und ich erst einmal auf, um mit dem Bus

bis an den Eingang des Nationalparks
Cotopaxi zu fahren, wo wir uns mit unserem Bergführer, Rafael, trafen. Ich hatte die Hoffnung, dass es am Sonntag besser werden könnte. Nach einem kurzen Ausrüstungscheck fuhren wir auf den 4500 Metern gelegenen Parkplatz und gingen von dort aus auf die 300 Meter höhere Hütte, in der ich mich schlafen legte um gesund zu werden. Währenddessen war Fridtjof mit Rafael ein am Gletscheranfang die Schuhe testen. Nach einem kleinen Abendessen legten wir uns schlafen, wobei ich diesmal wieder nicht schlafen konnte, genauso wie im Refugio des Iliniza Northe. Um Mitternacht standen wir auf, und um exakt ein Uhr marschierten wir los Richtung Gipfel. Glücklicherweise ging es mir sehr viel besser, jedoch merkte ich wie die Krankheit mir Kraft raubte, sodass wir viele Pausen

machen mussten. Schließlich standen wir jedoch um 07.17 Uhr auf dem Gipfel des Cotopaxi, der mit 5897 Metern der zweithöchste Berg Ecuadors ist. Leider herrschte auf dem Gipfel ein fürchterlicher Schneesturm, sodass wir gerade mal fünf Meter weit sehen konnten. Hauptsache war jedoch. Wir sind oben!
Der Abstieg war genauso anstrengend, weil man einfach nicht mehr konnte, weil einem jegliche Kraft fehlte. Nach zwei weiteren Stunden schafften wir jedoch aus dies und kamen am Refugio völlig fertig an, wir konnten uns fast nicht mehr bewegen, eigentlich wollten wir nur noch schlafen. Ich muss ehrlich gestehen, dass diese Bergtour das Anstrengendste in meinem Leben war, was ich bisher gemacht habe,

schlimmer als der Münchner Stadtlauf oder einfach 1000 Meterlauf. Bis nun, aber warten wir ab, den Chimborazo mit 6300 Metern haben wir ja auch noch auf der Liste.

Nun erzähl ich mal ein bisschen was von meiner Arbeit in der Guarderia "Rayitos de Ternura",
in der ich mich schon ziemlich gut eingelebt habe. Jeden Morgen wenn ich eintreffe, stürmen erst einmal drei bis vier Kinder auf einen zu, umarmen dich oder wollen einfach Huckepack getragen werden. Ich unterrichte nun in Sport, Musik und Geographie. In Musik habe ich den Kindern nun schon eine Menge Instrumente beigebracht, wie Trommel, Gitarre oder Triangel, habe mit ihnen musiziert sowie schon ein Lied auf Spanisch mit Choreographie einstudiert, denn ohne ist es schwierig ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. In Sport ist es immer sehr lustig. Wenn wir mal nicht draußen auf dem Fußballplatz sind, wo wir neben dem Kicken auch zusammen das Laufen und Rennen üben, machen wir im Saloon Sportunterricht, Turnen. Viele Kinder können nun schon einen Purzelbaum, bei vielen musste man nachhelfen, da sie sich davor gefürchtet hatten, obwohl sie es eigentlich fast perfekt konnten. Samir, fünf Jahre ist mein bester Sportler, er kann ein Rad schlagen, Kopfstand, Purzelbaum, Purzelbaum mit Sprung davor sowie sehr gut Fußball spielen. Matheo, bis Dezember noch zwei Jahre, spielt für sein Alter exzellent Fußball, für mich ist er immer der beste auf dem Platz. Solche Talente sollte man fördern und ich habe vor ihm zum Geburtstag einen richtigen Fußball zu schenken, den sich die Kinder hier einfach nicht leisten können.
Zuletzt habe ich mit den Kindern das Springen aus einem Meter Höhe ausprobiert. Viele hatten Angst, haben sich jedoch überwunden und sich gar nicht so schlecht angestellt. Und Samir war klar der Star beim Springen, mein Ziel für ihn ist es, ihm bis zum Ende meines Aufenthaltes den Salto beizubringen. In Geographie ist es für mich eine richtige Herausforderung, da ich in der letzten Stunde versucht hab, einfach nur alle Kontinente beizubringen, was total gescheitert ist. Da muss ich mir noch ein paar Tricks einfallen lassen.
In meiner Gastfamilie fühle ich mich allmählich auch echt wohl, natürlich ist sie kein Ersatz für meine richtige Familie, aber ich komme mit allen gut zurecht und dank meines immer besser werdenden Spanisch verstehe ich auch alle umso mehr. Heute und gestern habe ich eigene Säfte zubereitet, Bananensaft (für den ich kein Rezept hatte, der jedoch hervorragend schmeckt) sowie Ananassaft. Beide sind mir wirklich gelungen, muss ich zugeben.
Außerdem haben Fridtjof und ich seit zwei Wochen nun jeden Montag und Mittwoch Spanischunterricht, der nicht nur Spaß macht sondern bei dem man auch eine Menge lernt. Ich merke im Moment jeden Tag wie mein Spanisch besser wird und dass es einfacher wird sich mit den Leuten zu unterhalten.


Die beiden letzten Wochenenden haben dem Erholen gedient. Wir waren beide Male an der Küste, wo es schön warm war. Vom 9. bis 11. August waren wir dank zusätzlichem Feiertag am

Freitag in Guayaquil, der größten Stadt Ecuadors mit 2,8 Millionen Einwohnern; Quito hat dagegen knappe 2 Millionen Einwohner. Max, Florestan, Fridtjof und ich fuhren am ersten Tag
an die Küste nach "Las Playas", wo wir uns trotz Eincremens einen guten Sonnenbrand abholten, vor allem Fridtjof, der am ganzen Körper rot war.
Am Samstag sahen wir uns nach dem erfolgreichen Deutschland-Spiel gegen Russland die Stadt Guayaquil an, was an einem Nachmittag erledigt war. Neben der netten Hafenpromenade gibt es den Parque Iguana, in dem geschätzt mehr als 200 Leguane leben, sowie einige Wasserschildkröten. Echt eindrucksvoll solche Tiere zu sehen und das mitten in .

der Stadt. Den restlichen Samstag erholten wir uns weiter und gingen am Abend noch ein bisschen was trinken. Den restlichen Sonntag verbrachten wir am Pool, denn unser Hostal für 10 $ war wirklich exzellent, abgesehen von dem mickrigen Frühstück. Abends um halb elf nahmen wir den Bus nach Quito zurück, sodass wir rechtzeitig zum Arbeiten in Tumbaco waren. Ja bei Fridtjof war es, sagen wir so, sehr genau.

Das letzte Wochenende fuhren wir, das heißt Leonard, Fridtjof und ich, Freitag Abend nach Atacames und von dort aus weiter in der Früh um acht Uhr nach Mompiche, ein kleines Fischerdorf, das an einem der schönsten Strände Ecuadors liegt. Als wir ankamen, waren wir
auch sehr begeistert von den ganzen Palmen, dem schönen Sandstrand sowie vom Meerwasser

selbst, in das wir kurz nach unserem Frühstück sprangen. Mittags aßen wir richtig gut und direkt am Strand einen Mixto Teller mit Fisch und vielen anderen Meerestieren, inclusive
Reis, der wirklich äußerst gut war. Nachmittags unternahmen wir mit geliehenen Fahrrädern eine Tour zu einem wirklich wunderschönen Strand, der mit einer Menge Palmen ausgestattet war. Abends saßen wir am Strand mit Cerveza und Lagerfeuer. Den nächsten Tag lagen wir nur noch am Strand in unseren Hängematten und waren immer wieder mal im angenehmen
Wasser. Leider fuhr der letzte Bus schon um vier Uhr nachmittags, sodass wir dieses kleine

Paradies schon früh verlassen mussten. In Atacames angekommen, mussten wir noch vier Stunden auf den Bus nach Quito warten. Daher setzten wir uns in eine der zahlreichen Bars und tranken Caipirinha und Bananensaft, der einfach wahnsinnig gut schmeckte. Daher auch meine Idee, den Saft zu Hause herzustellen und meiner ist wirklich gut geworden.
Am Montag kamen wir dann schließlich um sieben Uhr in der Früh zu Hause an, für mich hieß das eine Stunde ausruhen, duschen, essen und ab in den Kindergarten.


Ich hoffe, dass ich euch mit diesem Bericht einen Einblick in meinen Freiwilligendienst gewähren, den ich hier in Eucador nun schon seit genau zehn Wochen ausführe. Das heißt es sind nur noch 42 Wochen, genug Zeit um Vieles Weiteres zu erkunden...

In diesem Sinne, liebe Grüße an Alle zu Hause

Bis Bald

Euer Andreas


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